Mittwoch, 19. Februar 2014

The Wolf of Wall Street

- heult ordentlich gen Mond, mehr aber auch nicht!

Jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazu geben…

Mann wie hatte ich mich auf diesen Film gefreut. Leonardo diCaprio mal wieder in einer seiner Rollen, die ihm besser zu Gemüt steht als manch andere. Schließlich nehmen wir ihm den gutaussehenden Börsenmakler gerne ab, oder? Der geniale Trailer machte auch dementsprechend Bock auf mehr, da bekam ich richtig Lust auf krumme Wallstreetgeschäfte, Aufstieg und Fall eines jungen Mannes mit Potential.


Nur sieht der Film leider anders aus als der Trailer versprochen hatte.

The Wolf beginnt unerwartet hart, steigt in den ersten Szenen direkt mit viel nackter Haut, Sex und exzessivem Drogenkonsum ein. Jordan Belfort (diCaprio) spricht dabei zu Beginn und auch im weiteren Verlauf des Films immer wieder aus dem Off zum Zuschauer und berichtet über das Geschehen. Was amüsant und sehr witzig beginnt, wird allerdings schnell langweilig, da sich das gesamte Geschehen nahezu drei Stunden lang nur aus Sex, Drugs & Rock’n’Roll in den verschiedensten Variationen zusammensetzt. Spannung oder vielleicht eine Wendung des Geschehens sucht man vergeblich, spätestens nach zwei Stunden checkt man die Uhrzeit, weil es eigentlich langsam unbequem im Sessel wird. Gegen Ende klingelt dann tatsächlich mal das FBI an, leider bleibt es aber bei dem kurzen Auftritt und Belfort geht nahezu ungestört seinen Geschäften weiter nach.

Auch die Beziehungen zwischen den Charakteren bleiben schwach. Da sich alles nur um exzessive Partynächte mit vielen Drogen und Prostituierten dreht, bleibt nicht viel Zeit, auf einzelne Beziehungen näher einzugehen. So bleiben auch Belforts Scheidung oder Streitereien mit seiner zweiten Frau nur oberflächlich, beides lässt den Zuschauer eher kalt.

Das Ende kommt dann trotz extremer Überlänge ziemlich plötzlich. Gerade, als man beginnt, sich für das Geschehen wieder halbwegs zu interessieren, und es Belfort doch an den Kragen zu gehen scheint – ist der Film rum. Damit fängt the Wolf nicht nur unerwartet mitten im Geschehen, oder besser gesagt, auf einem Höhepunkt an, sondern bricht auch gefühlt mittendrin einfach ab, gerade in dem Moment, wo es vielleicht hätte spannend werden können.

Insgesamt meines Erachtens also aus verschiedenen Gründen nicht so gut gelungen. Wenn der Streifen nicht ganz so hart einsteigen würde, sondern man von Anfang an den Aufstieg Jordan Belforts miterleben könnte, ohne dass bereits alle „harten Szenen“ in den ersten Minuten vorweggenommen werden, würde man als Zuschauer sicherlich länger bei der Stange bleiben. So fragt man sich nach x-ten Drogenparty einfach nur, warum man jetzt die nächste auch noch ausschweifend gezeigt bekommt, wo man als Zuschauer doch nun mehr als genug kapiert haben sollte, dass die Jungs ordentlich auf den Putz hauen und kein Stein auf dem anderen lassen. Auch wäre es in meinen Augen lohnender gewesen, sich etwas früher dem nahenden Absturz zu widmen, dann hätte man noch mitfiebern können, ob es nun gut geht oder nicht…

Aber ok. Vielleicht hat Wolf of Wallstreet gar nicht zum Ziel gehabt, ein halbwegs anspruchsvoller, interessanter Film zu werden, sondern sollte einfach nur derbes Kino mit teilweise fragwürdigem Niveau sein. Das ist dann gut gelungen, denn der Wolf sorgt für einige gute Lacher, wenn auch ab Mitte mit sinkendem Niveau immer weniger davon.

Wer Fan von „Hangover“ war, findet Wolf of Wallstreet bestimmt toll, wer allerdings ein etwas intelligenteres Kino erwartet hatte, wird vom Wolf sicherlich enttäuscht sein. Was dann auch erklärt, warum der Film hinter meinen Erwartungen zurückblieb.

Schade, aber was solls. Jetzt bin ich erst mal gespannt, was „American Hustle“ so bringt!

Eure Littit :-) 

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